Ludwigsburg von A bis Z, wie es nur Insider kennen

Das Blüba und den Ludwigsburger Marktplatz kennen wirklich alle. Und Schloss Monrepos wird genauso wenig als Geheimtipp durchgehen wie die Bärenwiese. Falls du nach bekannten Ludwigsburger Sehenswürdigkeiten suchst, schau dich am besten bei Visit Ludwigsburg um. 


Wenn du Ludwigsburg-Tipps willst, die ungewöhnlich sind und mit denen du deine Gäste beeindrucken kannst, dann lies weiter.

Gleiches gilt, wenn du unsere Stadt abseits ausgetretener Pfade erkunden und etwas Neues sehen willst. Hier kommen meine echten Insider-Tipps, Orte und Events, die eben nur Ludwigsburger:innen kennen.

Schwarmwissen zu Ludwigsburg

Ich gebe zu: Bei einigen Buchstaben war ich überfragt. Toll, dass ich euch, die »Hallo Ludwigsburg«-Community, fragen konnte! So gute Ideen hattet ihr auf Instagram, dass ich schier überwältigt war. Echtes Insiderwissen eben!

Lieben Dank euch für eure zahlreichen Vorschläge zu Buchstaben wie I, U, X und noch ein paar mehr, die in diesen Artikel mit eingeflossen sind. Los gehts!

 

26 Insidertipps für Ludwigsburg


A wie Aussichtsturm

Ludwigsburg von oben zu betrachten ist nicht leicht. Es gibt keinen Berg, der einen tollen Ausblick auf die Stadt bietet und auch keine Hochhäuser, die man als Nichtbewohner:in einfach so besteigen könnte. Das Krankenhaus ist zwar hoch, aber für Gesunde keine echte Option und der Hohenasperg liegt eine ganze Ecke außerhalb der Stadt. Ja, auf das Parkdeck der Wilhelmgalerie kann man hoch, aber viel sehen wird man von dort auch nicht.

Immerhin den Ludwigsburger Neckar kannst du von oben betrachten! Nämlich vom Aussichtsturm auf den Zugwiesen aus. In diesem Biotop im Nordosten unserer Stadt lassen sich hervorragend Vögel beobachten. Der Turm bietet dir tolle Ausblicke und Fotomotive. Mehr Infos zu den Zugwiesen »

Extra-Tipp: Ganz aktuell hast du die Option, Ludwigsburg vom weltgrößten mobilen Riesenrad aus von oben zu betrachten (scroll runter zu Buchstabe R).

Noch ein Tipp mit A: Wenn du etwas Ungewöhnliches erleben willst, mach eine Alpakawanderung mit den Seeschloss-Alpakas der Familie Wagenmann zwischen Favoritepark und Monrepos. Übrigens auch ein toller Geschenketipp!

Aussichtsturm in den Zugwiesen bei Poppenweiler. Bild: Muck


B wie Burgruine Hoheneck

Eine der wenigen Burgen in der Umgebung von Ludwigsburg thront hoch oben über dem Neckartal. Oberhalb des Stadtteils Hoheneck gelegen, ist die um das Jahr 1200 erbaute Burg Hoheneck heute nur noch eine Ruine. Die Ringmauer mit Türmen, mehrere Zwingeranlagen und Teile der Kernburg sind noch erhalten. Da sie sich in Privatbesitz befindet, darfst du die Burg nicht betreten. Ein tolles Fotomotiv ist sie trotzdem!

Extra-Tipp: Das Bürgertheater L’Utopia gastiert vom 01.–08. August 2022 in Alt-Hoheneck. Mitmachen, Genießen und Zukunftspinnen ausrücklich erwünscht! Was letztes Jahr beim Auftakt in Eglosheim geboten war, kannst du hier nachlesen:

Burgruine Ludwigsburg-Hoheneck. Bild: Tim Kapffenstein


C wie Citylauf

Einmal auf autofreien Straße quer durch die Stadt laufen? Mit Lauffreund:innen an deiner Seite, Publikum, das dich anfeuert und Glücksgefühl beim Zieldurchlauf? Der Ludwigsburger Citylauf bietet dir all das. Er findet 2022 zum 23. Mal statt. Notiere dir schon einmal den 9. Juli im Kalender. Der Hauptlauf geht über zehn Kilometer, zusätzlich gibts Schüler:innen- und Jugendläufe über 0,8 und 1,85 Kilometer Länge und Bambini-Läufe über 250 Meter. Wem zehn Kilometer zu lang sind, der nimmt an einer der Team-Staffeln teil. Die Strecke führt euch vom Marktplatz über den Bahnhof und die Bärenwiese bis zum Stadionbad und zurück.


D wie Disco 

Nächtelang abtanzen geht in Ludwigsburg nicht so gut. Dafür haben zu viele Discos in den letzten Jahren dicht gemacht. Die Kneipenszene kann sich dafür sehen lassen. Sie bietet euch Bars im Industrial-Style wie das Cube22, lateinamerikanisch-geprägte Cocktail-Bars wie die Blaue Agave, urige Studierendenbars wie das Flint und echte Institutionen wie das Grävenitz. Wenn ihr dennoch Bock auf Tanzen habt, versucht es mal im Ars Vivendi Dance Club oder im Waldhaus.


E wie Eberhardstraße

Die Eberhardstraße ist der Ruhepol in der Innenstadt. Als einstige Handwerkerstraße ist sie eine der ältesten Straßen Ludwigsburgs. Heute reihen sich hier inhabergeführte Bekleidungsgeschäfte, Optiker, Fischfachhändler, Asia-Laden und gemütliche Gastros aneinander: Von Tapas über schwäbische Küche bis zu nordischen Zimtschnecken wird dein Gaumen hier auf jeden Fall verwöhnt.

Seit Anfang 2022 findet ihr hier auch unseren Pop·up Space in der Hausnummer 4. Dort präsentieren wir euch dort über 30 lokale Labels mit ihren hochwertigen Produkten und starten nun mit abendlichen Kreativ-Workshops und kleinen Events in den Frühling (Infos dazu gibts auf Instagram @hallo.ludwigsburg). Mit dabei: Die Rösterei Romero mit ihrem fairen und außergewöhnlich gutem Kaffee von der eigenen Hochland-Familienplantage in Honduras. Genug Gründe, mal vorbei zu schauen!

Eberhardstraße mit »Hallo Ludwigsburg« Pop·up Space und Kaffeerösterei Romero. Bild: Tabea Lerch


F wie Filmdreh

Wenn du in Ludwigsburg unterwegs bist, kann es dir gut passieren, dass du in einen Filmdreh gerätst. Von der SWR-Produktion in Oßweil über eine tote Katze, über die dreiteilige Märchensendung mit Jan Josef Liefers als Baron Münchhausen im Residenzschloss bis hin zum experimentellen Film von Studierenden der Filmakademie auf dem Arsenalplatz: Ludwigsburg ist Filmstadt. Und obwohl das im Alltag gar nicht so sichtbar ist, gehören Kamera und Filmcrew fest zu unserer Stadt dazu. Du willst etwas davon sehen? Tipp: Im Caligari-Kino auf dem Campus der Filmakademie werden immer mal wieder Filmprojekte der Studierenden gezeigt.

Tipp: Und wenn du schon immer mal als Kompars:in in einem Film mitwirken wolltest, beobachte den Facebook-Account der Film-Aka. Dort werden regelmäßig welche gesucht.


G wie Gelbe Tonne

In anderen Gemeinden seit Jahrzehnten Alltag, zog die Gelbe Tonne erst am 01. Januar 2022 in Ludwigsburg ein. Damit ist die für viele bis zuletzt unbegreifliche RUND- und FLACH-Trennung Geschichte. Ab sofort kommen Leicht-Verpackungen in die Gelbe Tonne und Glas wird separat gesammelt. Noch Fragen? Hier gibts Antworten »


H wie Hochschulen

Eine Universität haben wir nicht, dafür fünf Hochschulen und Akademien, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Die Pädagogische Hochschule Ludwigsburg, an der Erzieherinnen, Lehrer:innen und Bildungswissenschaftler:innen ausgebildet werden. Frauenanteil: hoch! Auf dem gleichen Campus findet sich die Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen Ludwigsburg, an denen sich Steuer- und Wirtschaftsrecht, Public Management und Kommunale Bilanzbuchhaltung studieren lassen. 

Die dritte im Bunde ist die Evangelische Hochschule Ludwigsburg (Hochschule für Soziale Arbeit, Religionspädagogik und Diakonie). Auf der Karlshöhe am anderen Ende der Stadt angesiedelt studiert man hier zum Beispiel Soziale Arbeit oder Diakoniewissenschaften. Und zu guter Letzt gibt es einen weiteren geteilten Campus in Ludwigsburg, der in der Innenstadt zwei weitere Hochschulen beherbergt: Die oft unterschätzte Filmakademie Baden-Württemberg, deren Abgänger bekannte Filme wie »Als Hitler das rosa Kaninchen stahl« (Jochen Laube) und »24 Wochen« drehten (Anne Zohra Berracheds), der beim Deutschen Filmpreis 2017 mit der Lola in Silber ausgezeichnet wurde. Bleibt last but not least die Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg, die erst seit 2007 besteht und die Fächer Schauspiel (Theater und Film), Regie, Dramaturgie sowie Bühnen-/Kostümbild anbietet.

 

Tipp: Lies Annas Artikel, in dem ihr fünf Student:innen verraten haben, wie es ist, in Ludwigsburg zu studieren.

 

Akademie für Darstellende Kunst in Ludwigsburg. Bild: Anna Fritz


I wie Internationales Straßenmusik Festival

Den vielleicht größten Innenhof Baden-Württembergs hat ohne Zweifel das Residenzschloss. Erlebnisreicher ist allerdings das ebenfalls mit I beginnende Internationale Straßenmusik Festival. Jährlich im Juni reisen Straßenmusiker:innen aus der ganzen Welt nach Ludwigsburg, um auf kleinen Bühnen im Blühenden Barock Konzerte zu spielen. Auf zwölf Bühnen, die im ganzen Park verteilt sind, erwartet dich ein hochkarätiges musikalisches Programm, kulinarische Angebote und somit ein perfektes Programm für Groß und Klein. Das solltest du dir nicht entgehen lassen! Bring unbedingt gute Freund:innen, eine Decke, Picknick und eine Flasche Wein mit, um der grandiosen Musik in aller Gemütlichkeit zu lauschen.


J wie Japangarten

Der perfekte Ort für ein wenig Ruhe vom Alltagstrubel ist der kleine Japangarten im Blühenden Barock. Ihr findet ihn beim Klinikausgang. Wie er dahin kommt? Beim Bau des Blüba schaute man sich nach Anregungen aus fremden Kulturen um. So wurde 1979 der Japangarten gegründet. Er enthält einen Bachlauf, einen kleine Wasserfall und saftig grüne Bäume — alles angelegt nach elementaren Techniken der japanischen Gartenkunst. Der Fluss aus Kieselsteinen ist einer Gebirgslandschaft nachempfunden.

Blick durch die Bäume des japanischen Gartens auf den Teich im Blühenden Barock. Bild: Krissy Birgoleit


K wie Karlskaserne und Karlshöhe

Mit K ist ganz vielen von euch zuallererst das Kunstzentrum Karlskaserne eingefallen. Kein Wunder: Hier könnt ihr wechselnde Kunstausstellungen, Theater, Konzerte, Tanzvorführungen und im Sommer das Open Air Kino erleben. Wenn du mehr willst als nur zugucken, findest du in den ehemaligen Kasernenräumen rund um den großen Innenhof mit der alten Linde unzählige Kurse der Tanz- und Theaterwerkstatt, der Kunstschule Labyrinth, der VHS und der Jugendmusikschule Ludwigsburg aus den Bereichen Tanz, Musik und Kunst, bei denen du selbst aktiv werden kannst.

Ebenfalls erwähnen will ich die Karlshöhe Ludwigsburg am südlichen Stadtrand Ludwigsburgs, die unter anderem Therapeutische Werkstätten, eine Hochschule und einen Gebrauchtwarenladen beherbergt. Von der Karlskaserne aus kommst du dorthin wunderbar zu Fuß über die Königsallee, die von zahlreichen über 200 Jahre alten Lindenbäumen gesäumt wird.


L wie LUKE und Luna

Lust auf Kultur? Die LUKE ist ein kuscheliger Gewölbekeller mitten im Wohngebiet Weststadt und bietet dir nahbare Konzerte von Singern, Songwritern und bekannten Bands. Mehr über die spannende Geschichte und die aufregendsten Live-Konzerte in der LUKE erfährst du in unserem »Kultur on Tour«-Interview mit Inhaber Andreas Prangenberg.

Ein ebenfalls tolles Kulturprogramm mit feinstem Programmkino findest du im Luna Lichtspieltheater in der »Untere Reithausstraße« westlich des Marstall-Centers.

Der Ludwigsburger Kulturkeller »Die LUKE« mit Inhaber Andreas Prangenberg. Bild: Deborah Schulze


M wie Marienwahl

Diesen »Lost Place« hat euch Deborah im Magazinartikel »Wo einst die Pferde grasten« vorgestellt. Die früher einmal sicher ansehnlichen Pferdeställe sind heute nur noch heruntergekommene Backsteinruinen ohne Dach. Zu sehen gibt es dennoch einiges auf dem Gelände der Marienwahl: Verwitterte Holztore, rostige Metallringe in der Wand, ehemalige Pferdeboxen und jede Menge Graffiti. Das Gelände ist frei zugänglich und eignet sich super für kleine Shootings und Videodrehs. Vom angrenzenden Hügel aus hat man einen guten Überblick über die Anlage. Und im Winter verwandelt er sich zum Schlittenparadies. Wenn Schnee liegt, natürlich.

Der Name Marienwahl kommt übrigens von Marie, Gemahlin des Prinzen Wilhelm, die die Villa auf dem Gelände 1878 als Wohnsitz für ihre Familie wählte. Wäre das nicht was für deinen nächsten Insta-Foto-Walk?

Eingangstor zur Pferdestall-Ruine Marienwahl. Bild: Deborah Schulze


N wie Neckar-Staustufe Poppenweiler

Wohnt man als Ludwigsburger:in nicht gerade in Neckarweihingen oder Poppenweiler, so ist der Neckar eine Ecke weg von zuhause. Für alle, die Wasser lieben, lohnt ein Ausflug an die Neckar-Staustufe Poppenweiler! Hier gibts große Schiffe beim Manövrieren zu beobachten und oft auch Kanus und kleine Motorboote, die den Auf- oder Abstieg in der Staustufe nutzen, um weiter flussauf oder -abwärts fahren zu können. Oberhalb der Schleuse thronen die Steillagen der Weinberge und Richtung Poppenweiler findet ihr mit den Zugwiesen einen wunderschönen Erholungsort mit Vogelschutzgebiet (scroll zurück zu Buchstabe A für den dortigen Aussichtsturm).

Neckar-Staustufe Poppenweiler. Bild: R. Kaelcke


O wie Orgelbau

Eine sehr seltene Ausbildung kann man in Ludwigsburg machen: die zur Orgel- und Harmoniumbauerin oder -bauer. Tatsächlich kommen junge Menschen extra von weit her in unsere Stadt, um zu lernen, wie man die »Königin der Instrumente« (Zitat von Mozart) baut. Sie ist das am schwierigsten zu spielende Instrument überhaupt. Ohne die Orgel wäre jede Kirche trostlos. An der Oscar-Walker-Schule in der Weststadt werden jedes Jahr nur einige wenige Auszubildende angenommen. Die Ausbildung dauert drei Jahre.


P wie Posilippo-Tunnel

Die Ludwigsburger Stadtteile Pflugfelden und Poppenweiler kennt man, den Pferdemarkt sowieso. Und Pattonville gehört — anders als viele denken — nicht zu Ludwigsburg, auch wenn es quasi nebenan liegt. Es ist ein Stadtteil Kornwestheims. Nachdem es auch die einst spannende Porzellan-Manufaktur im Residenzschloss nicht mehr gibt, musste was Neues her. Tatsächlich bin ich beim Buchstaben P dann auf etwas ganz Altes gestoßen:

Den Posilippo-Tunnel! Und der ist ein echtes Highlight. Inspiriert von antiken Tunneln im italienischen Neapel ließ Herzog Friedrich II. ihn im Blühenden Barock bauen. Der Tunnel ist etwa 30 Meter lang und verbindet die Vogelvolière mit dem Unteren Ostgarten. Obendrüber führt der Damm vom hinteren Schlosshof zum Oberen Ostgarten. Die clevere Konstruktion sorgte dafür, dass weder Brücke noch Treppen für die Wegeverbindungen nötig waren.

Der Tunnel entführt einen kurzzeitig in eine andere Welt und wirkt mit seinem kleinen Wasserlauf und den Pflanzen mystisch und geheimnisvoll. Unbedingt mal durchlaufen! Wo du den Tunnel im Blüba findest, kannst du auf dieser Karte sehen:

Einblick in eine andere Welt: Der Posilippo-Tunnel im Blüba Ludwigsburg. Bild: Cathy DeVille


Q wie Quergasse

Q war schwierig, aber nicht unmöglich. Gefunden habe ich die Quergasse: eine kleine, feine Gasse in Poppenweiler. Sie kreuzt mehrere bergab führende Straßen — führt also quer rüber — und beherbergt alte Gehöfte und Fachwerkhäuser.

Das östlichste Stadtviertel Ludwigsburg Poppenweiler liegt außerhalb der Stadtgrenzen am Neckar, hat 4.700 Einwohner und lohnt den ein oder anderen Besuch. Sehr zu empfehlen ist zum Beispiel ein Weinbergspaziergang oberhalb des Neckars von Poppenweiler ins benachbarte Neckarweihingen — schon allein wegen der tollen Aussicht.

Quergasse in LB-Poppenweiler. Bild: Tabea Lerch


R wie Riesenrad

Das gab es noch nie: Seit 18. Februar 2022 gastiert das weltgrößte mobile Riesenrad in Ludwigsburg. Bis Mitte Mai lässt es uns hoch hinaus fahren (über 70 Meter) und unsere Stadt aus einer ganz neuen Perspektive bewundern. Schaut von oben in bislang unbekannte Innenhöfe, genießt den Blick bis nach Stuttgart und staunt abends über die bunten Lichter der Innenstadt unter euch. Ihr findet das Riesenrad »Citystar« der Schaustellerfamilie Göbel auf dem Parkplatz der Bärenwiese. Die 48 beheizten, geschlossenen Gondeln bringen euch sicher nach oben und auch wieder runter. Eine Fahrt dauert 15 Minuten und kostet 10 Euro, ermäßigt 5 Euro.

Größtes mobiles Riesenrad Citystar in Ludwigsburg. Bild: Tabea Lerch


S wie Solitudeallee

13 Kilometer immer geradeaus fahren klingt langweilig? Nicht unbedingt! Die Solitude-Allee ist eine besondere Straße. Von 1764 bis 1768 gebaut führt diese Straße schnurgerade von Ludwigsburg bis zum Schloss Solitude bei Stuttgart. Sie verläuft von Nordosten nach Südwesten und ist tatsächlich sehr sehr gerade. In Ludwigsburg beginnt die Solitudeallee heute südlich des Bahnhofs ganz unspektakulär als kleine Einmündung der Eisenbahnstraße. Früher begann sie übrigens weiter nördlich, am Südtor des Ludwigsburger Schlossgartens. Die Straße besteht heute mal aus Feldwegen, mal aus geteerten Straßen und eignet sich super zum Fahrradfahren und Joggen, weil es quasi keinen Autoverkehr gibt. In diesem Artikel in der Stuttgarter Zeitung seht ihr in der Bildergalerie, wie schön und prunkvoll die Straße einst war.

Noch ein Tipp mit S: Der Salonwald ist ein zauberhaftes kleines Stück Naherholung am südlichen Stadtrand Ludwigsburgs. Unser Gastautorin Sabine hat ihn euch in im Artikel »Liebeserklärung an ein Stückchen Wald« vorgestellt:

Die schnurgerade Solitudeallee. Bild: Karl Eduard Paulus


T wie Theatersommer

Der Theatersommer im Freilichttheater ist einer der Höhepunkte im Ludwigsburger Sommerprogramm. Das Ensemble besteht aus Profischauspieler:innen, die euch in der beschaulichen Kulisse des Cluss-Gartens jede Menge Stücke präsentieren: Von Kindertheater wie »Pippi Langstrumpf« über moderne Inszenierungen für Erwachsene wie »How to date a feminist« bis zu Klassikern wie »Die Blechtrommel«. Bereits seit 1991 wird unter der künstlerischen Leitung von Peter Kratz (Intendanz) und Diana Gantner (Leitung Kindertheater) jährlich ein sehenswertes Programm geboten. Ab 22. April ist die neue Spielzeit 2022 online und du kannst deine Tickets für den Theatersommer buchen.

Pippi Langstumpf erobert Ludwigsburg. Bild: Deborah Schulze


U wie Untere Stadt

Unterschätzt ist definitiv das Quartier »Untere Stadt«. Im Norden der Innenstadt gelegen, erstreckt es sich zwischen Stuttgarter Straße, Heilbronner Straße, Marien-/Abelstraße und Lindenstraße. Dieser älteste Bereich der Bürgerstadt Ludwigsburg hatte lange keinen guten Ruf und beherbergte viele 1-Euro-Shops, Call-Shops, Internetcafés und Spielhallen. Gut, dass er 2010 zum Sanierungsgebiet erklärt wurde und seit dem kräftig aufgewertet wird. 

So groß ist die Untere Stadt, Bild: Stadt Ludwigsburg

In den letzten Jahren wurden über 30 Wohngebäude saniert, ein Hotel in Holzbauweise und ein Seniorenheim gebaut, sowie der Marstall revitalisiert. Das Eventspace »Das Zollern« ist in der »Unteren Stadt« eingezogen und auch die historischen Höfe am Kaffeeberg werden wieder aufgehübscht. Habt ihr schon den neu gebauten Walckerpark mit Spielplatz und Basketball-Court ausgecheckt? Gute Aussichten für die »Untere Stadt« — schau doch mal vorbei.

Kurz erwähnt werden sollen auch zwei weitere Community-Tipps von euch zum U: Die Uferwiesen in Hoheneck sind ein schönes Ausflugsziel für einen Spaziergang am Neckar. Und das ebenfalls mit U beginnende Uferstüble bietet schwäbischen Biergarten-Speisen, Live-Musik und Sandstrand. Wer es lieber städtisch modern und industriell schick mag, der geht mal im Urban Harbor »speisewerk« lunchen.


V wie Vielfalt

Nein, ich erzähle euch hier nichts über die Venezianische Messe, die als touristisches Highlight alle vier Jahre rund um den Marktplatz stattfindet und unzählige Tourist:innen anlockt. 

Für echte Insider wichtiger ist die Vielfalt Ludwigsburgs. Menschen aus 150 Nationen leben in unserer Stadt, etwa 41 Prozent aller Ludwigsburger:innen haben einen Migrationshintergrund. All diese Menschen machen unsere Stadt unglaublich vielfältig. Zusammen kommen die verschiedenen Kulturen zum Beispiel beim »Interkulturellen Fest Ludwigsburg«, bei dem sich der Marktplatz jedes Jahr in einen bunten Festplatz der Kulturen verwandelt. Wir hoffen, dass das Fest nach zwei Jahren Coronapause 2022 wieder stattfinden kann! News dazu findet ihr hier.

Ludwigsburg ist bunt. Und das sieht man auch in unserem Wimmelbuch »In Ludwigsburg wimmelts«. Illustration: Brigitte Kuka

Drei Gastro-Highlights mit V, die ihr uns auf Instagram genannt habt, sind die leckeren veganen Gerichte in der Veggi Station, im indischen Restaurant Vinayaga und bei den V-Bandits. Mehr vegetarisch-vegane Tipps findet ihr hier im folgenden Artikel:


W wie Wild

Was man sonst nur tief in den Wäldern findet, gibt’s in Ludwigsburg mitten in der Stadt: Wild. Genau genommen Damhirsche, Axiswild und Mufflons. Treffen kannst du sie im 72 Hektar großen Favoritepark nördlich der Innenstadt. Das ursprünglich viel größere Waldgebiet ließ Herzog Eberhardt Ludwig 1707 einzäunen, um es als Jagdgebiet für sich und seine Gäste zu nutzen. Er setzte weiße Hirsche und Yaks in den Park, ließ sich mitten hinein ein Jagdschloss bauen und hatte dann vermutlich viel Spaß auf seinem Lustsitz, in den er sich regelmäßig zurückzog. 

Der Park veränderte sich im Laufe der Jahrhunderte und schrumpfte, damit die Pädagogische Hochschule und die Favoritegärten gebaut werden konnten. Seit 1937 steht der Wildpark unter Naturschutz und ist im waldärmsten Landkreis der Region wirklich ein nennenswertes Ausflugsziel.

Das Wild läuft im Favoritepark frei herum und findet genug Nahrung. Nur im Winter, wenn viel Schnee liegt, füttert die Landesforstverwaltung zu, die Park und Tiere betreut. Das Wild zu Beobachten ist übrigens eine schöne Aktivität für frisch Verliebte, wie du im Magazinartikel »7+ Orte fürs erste Date in Ludwigsburg« nachlesen kannst. Geht auch ganz leicht, weil viele Tiere so zutraulich sind, dass sie bis an die Wege kommen. Heute brauchen sie auch keine Angst mehr haben, erschossen zu werden.


X wie X43

Wäre doch gelacht, wenn sich in Ludwigsburg zum Buchstaben X nichts finden ließe! Voilá: Die Bus-Linie X43 fährt von Ludwigsburg ZOB nach Waiblingen zum Bahnhof und hat fünf Haltestellen. Warum nicht mal einen kleinen Wochenendtrip unternehmen und per Bus die Nachbarstadt erkunden? Die »Junge Stadt in Alten Mauern« hält viel Sehenswertes für euch bereit.


Y wie Yachtschule

Das Meer ist weit weg und Seen sind hier in der Region rar. Wer hätte da gedacht, dass Ludwigsburg eine Yachtschule beheimatet? Tatsächlich gibt es sie, gleich in der Nähe des Bahnhofs gelegen. Hier kannst du Motorbootfahren und Segeln in Theorie und Praxis lernen. Die Praxis findet auf dem Neckar am DLRG-Steg in Remseck-Schießtal und in Eckernförde statt.

Auch für deine Yoga-Praxis gibt es zahlreiche Möglichkeiten in Ludwigsburg, zum Beispiel im schicken Studio der Yogablume gleich neben dem Marktplatz. Anschließend lecker griechisch Essen gehen kannst du bei YGrec in der Mathildenstraße.


Z wie Zimtschnecken

Ungewöhnlich für unsere schwäbische Metropole sind die vielen Orte, an denen man Zimtschnecken bekommt. Wie das nur kommt? Da wären die vertikal gerollten, fluffigen Zimtschnecken in klassischer und veganer Variante vom Bubbles Café. Oder die festen handgemachten Zimtschnecken vom Bønne, für die das Café selbst über die Stadtgrenzen hinweg bekannt ist. Weiterhin findet ihr in vielen Bäckereien, wie bei Luckscheiter, leckere Hefe-Zimtschnecken. Probiert euch doch mal durch!

Hast du einen Zimtschnecken-Geheimtipp, den wir noch nicht kennen? Oder vielleicht dein ultimatives Zimtschnecken-Rezept, das wir mal nachbacken sollen? Foto: Fallon Michael


Jetzt bin ich neugierig: War etwas Neues für dich dabei? Verrätst du mir dein persönliches Insider-Highlight aus Ludwigsburg? Dann schreib es in die Kommentare.


Veröffentlichung: 21. April 2022
Autorin: Tabea Lerch
Titelbild: Burgruine Hoheneck von Tim Kapffenstein